Foto: Christoph Winder

Andere Länder, andere Sitten, andere Sonderangebote: Bei einem Kurztrip nach München sah ich vor kurzem im Schaufenster einer Bäckerei eine reizvolle Offerte ausgeschildert (Foto liegt zum Beweis meiner Ehrlichkeit bei): "Angebot der Woche: 3 Stück gepuderte Krapfen nur 2,00 €." Das ist in der Tat günstig, weil ein gepuderter Krapfen – Kopfrechnen leicht gemacht – somit gerade einmal ca. 67 Cent kostet. Da kann man nicht meckern.

Ich will mich gewiss nicht zum Sprachrohr der Wiener Bäckerinnung aufschwingen, aber ich stelle jetzt einmal ganz cool die Behauptung in den Raum, dass hierzulande der gepuderte Krapfen weniger verbreitet ist als der bestreute. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, aber das Verbum "pudern" wird einen gewissen Beigeschmack nicht los, sodass ein Bäcker, der mit gepuderten Krapfen würbe, wahrscheinlich eine üble Nachrede zu gewärtigen hätte. Wissen möcht' ich außerdem, ob die Münchener Bäcker lediglich ihre Krapfen pudern, oder ob hin und wieder auch eine Torte oder ein Strudel an der Reihe ist.